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DeepSeek: Chinas KI-Revolution erschüttert die globalen Märkte
- 30. Januar 2025
- Gepostet von: Oliver Richter
- Kategorie: Digital Marketing & Kundenerlebnis

In der vergangenen Woche hat das chinesische KI-Startup DeepSeek mit der Einführung seines neuesten KI-Chatbots weltweit für Aufsehen gesorgt. Der Chatbot, der auf dem Modell DeepSeek-R1 basiert, überholte innerhalb kürzester Zeit OpenAIs ChatGPT und wurde zur meistgeladenen kostenlosen App im Apple App Store in den USA. Diese Entwicklung führte zu erheblichen Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten, insbesondere im Technologiesektor.
Auswirkungen auf die Aktienmärkte
Die Vorstellung von DeepSeeks KI-Modell hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Aktienkurse führender Technologieunternehmen. So verzeichnete die Nvidia-Aktie einen historischen Kursrückgang von bis zu 17 %, was einem Wertverlust von rund 465 Milliarden US-Dollar entspricht – dem größten Verlust in der US-Börsengeschichte. Auch andere Technologiewerte wie Microsoft, Meta Platforms und Alphabet erlitten deutliche Kursverluste.
Hintergründe des Erfolgs von DeepSeek
DeepSeek gelang es, ein leistungsfähiges KI-Modell mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand zu entwickeln. Während andere Unternehmen Milliarden in die Entwicklung ihrer KI-Systeme investieren, soll DeepSeek lediglich 5,6 Millionen US-Dollar für die Entwicklung seines Chatbots aufgewendet haben. Zudem wurde das Modell mit nur etwa 2.000 Nvidia-Grafikprozessoren (GPUs) trainiert, was deutlich weniger ist als bei vergleichbaren Modellen anderer Anbieter.
Reaktionen und Bedenken
Die rasante Verbreitung von DeepSeeks KI-Modell hat weltweit Diskussionen über die Dominanz der USA im Bereich der Künstlichen Intelligenz ausgelöst. Einige Experten sehen hierin einen “Sputnik-Moment” für die amerikanische KI-Industrie. Ehemaliger US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Entwicklung als “Weckruf” für die amerikanische Tech-Industrie.
Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit und Objektivität des DeepSeek-Chatbots. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Modell in 83 % der Fälle ungenaue oder vage Antworten liefert und häufig die offiziellen Standpunkte der chinesischen Regierung wiedergibt.
Cyberangriffe und Datenschutzbedenken
Parallel dazu berichtete DeepSeek von groß angelegten Cyberangriffen, die die Registrierung neuer Nutzer beeinträchtigten. Bereits registrierte Anwender konnten den Dienst jedoch weiterhin ohne Einschränkungen nutzen.
Zudem hat die italienische Datenschutzbehörde Garante Informationen von DeepSeek über deren Umgang mit persönlichen Daten angefordert, um mögliche Datenschutzbedenken zu klären.
Chancen und Herausforderungen
Die Entwicklungen rund um DeepSeek unterstreichen die wachsende Bedeutung von KI-Technologien und die damit verbundenen Herausforderungen auf globaler Ebene. Während die Effizienz und der geringe Ressourcenverbrauch des DeepSeek-Modells als wegweisend gelten, werfen die eingebauten Zensurmechanismen und die Nähe zur chinesischen Regierung Fragen zur Meinungsfreiheit und Datenhoheit auf.
Für Unternehmen und Investoren ergeben sich sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits könnten kostengünstige und effiziente KI-Modelle neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Andererseits besteht die Gefahr, dass geopolitische Spannungen und unterschiedliche Regulierungsansätze die globale Zusammenarbeit im KI-Bereich erschweren.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickelt und welche Rolle DeepSeek in der zukünftigen KI-Landschaft spielen wird.